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Historische Bonds
Historische Wertpapiere

Historische Wertpapiere sind wertlos gewordene (und in diesem Sinn historische) Wertpapiere, die demzufolge auch an keiner Börse mehr gehandelt werden können. Solche ehemaligen Wertschriften (oder Zertifikate) können nur noch als Sammelgegenstand oder zu Dekorationszwecken gekauft werden.
Die Vielfalt an Historischen Wertpapieren ist groß. Schätzungsweise mehr als 30.000 verschiedene antike Aktien- und Anleihen gibt es alleine aus Deutschland. Weltweit dürften es mehr als 100.000 sein. So vielfältig wie das Angebot, so verschieden sind auch die Sammelgebiete.

Bei Wertpapieren liegen die Auflagen meist bei weniger als 1.000 oder gar nur bei wenigen 100 Stück pro Emission. Verfügbar sind oft gar nur zehn bis 15 Zertifikate von einer Variante.
Und dennoch sind die meisten selteneren Papiere noch zu Preisen von weniger als 1.000 Euro bzw. die Mehrheit in weitaus erschwinglicheren Preisregionen zu erstehen.
Angesichts der verschiedenen und sich gelegentlich überschneidenden Sammelgebiete herrscht unter den Sammlern zwar Konkurrenz, jedoch sind Papiere oft in größerer Stückzahl auf dem Markt vorhanden.
Wer Papiere unter dem Wertzuwachs- und Werterhaltungsaspekt sammelt, sollte darauf achten, dass es sich bei den Stücken um wichtige Papiere mit geringer Verfügbarkeit handelt.
Papiere mit niedriger Auflage versprechen ebenso wie eine möglichst umfassende Sammlung zu einem Thema Wertsteigerungspotenzial. Kapitalanleger sollten aber in Dekaden denken.

Chinesische Auslandsbonds sind hochdekorative Papiere. Sie könnten auch eventuell finanzielles Glück bringen. Da Russland 2001 den Franzosen die Zarenbonds zurückzahlte, spekuliert man nun auch auf die bisher noch nicht bedienten Chinaanleihen.
Der japanisch-chinesische Krieg, neue Eisenbahnen, modernere Städte alles kostet Geld. Die Chinesen versuchten wie alle anderen Regierungen das Geld über die Ausgabe von Anleihen zu besorgen. Allerdings hatte nur das Ausland Geld.
So wurde 1861 die erste Auslandsanleihe über 100.000 Pfd. aufgelegt. Erst später - ab 1895 - ging es dann richtig los als Japan Kriegsentschädigungen forderte. Die Eisenbahnfinanzierung erfolgte dann zwischen 1898 und 1911. Die Modernisierung der Städte erfolgte mit Anleihen ab 1912.
Der grösste Teil der chinesischen Auslandsfinanzierung erfolgte für militärische Zwecke (ca. 45%), Administrationen erhielten ca. 20% und 30% die Eisenbahnen.
Die Zinszahlung und Tilgung der meisten Eisenbahnanleihen wurde bereits ab 1920 eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt herrschte Bürgerkrieg in China.
Die Regierung bediente nur noch bis 1938 die durch Seezölle abgesicherten Anleihen; ausserdem die Anglo-German-Anleihe von 1898 und der Reorganisationsanleihe von 1913. Ab 1939 wurde nichts mehr bedient.
Auch die Japaner bedienten eine Anleihe, die Imperial Railway von 1899 - sie hatten die Mandschurei besetzt und die Eisenbahn beschlagnahmt.
Aufgrund des Boxeraufstandes wurden die deutschen und österreichischen Anleihen eingestellt und im Vertrag von Versailles ganz gestrichen.
Die USA, Russland und Grossbritannien finanzierten den Krieg mit China. Die Kredithöhe betrug bis 1944 ca. 1,25 Milliarden USD.
Die gesamten nicht bedienten Papiere summieren sich auf ca. 2 Mrd. USD.



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